PRESSEINFORMATION
1. September 2008

„Wir fürchten um die Gesundheit der Kinder“
Wiener und NÖ Bürgerinitiativen wehren sich gegen die Verharmlosung des Monsterprojekts Lobau-Autobahn

Groß Enzersdorf – Zeitgleich in Essling und Groß Enzersdorf suchten AktivistInnen der Wiener Bürgerinitiative „Rettet die Lobau“ und der NÖ BürgerInitiative Marchfeld - Groß Enzersdorf (BIM) zu Schulbeginn das Gespräch mit den Eltern. Mit Atemschutz-Masken wiesen sie vor den Volksschulen auf die Gesundheitsbedrohung durch die geplante Lobau-Autobahn hin und fragten auf Flugblättern „Soll die Zukunft ihrer Kinder so aussehen?“

Ein fast 9 km langer Autobahntunnel, dessen Abluft ungefiltert je nach Windrichtung über Wiener und Niederösterreichisches Siedlungsgebiet ausgeblasen wird. Täglich Tonnen von CO2 und Stickstoff in nur 750 m Entfernung vom neuen Groß Enzersdorfer Kindergarten, Unmengen von Feinstaub in unmittelbarer Nähe zum neuen Gymnasium in der umgebauten Smola-Kaserne, Autobahnknoten nur wenige 100 m neben Einfamilienhäusern von Essling und Groß Enzersdorf. Das alles enthalten die Pläne der Lobau-Autobahn.

 „Es macht uns keinen Spaß, hier mit Gasmasken vor der Schule zu stehen und Flugblätter zu verteilen, dies ist ein verzweifelter Aufschrei. Von der Politik werden die Auswirkungen dieser Transit-Autobahn seit Jahren verharmlost, die Bevölkerung wird bewusst mit teuren geschönten Inseraten ruhig gestellt. Viele glauben noch immer, die Lobau-Autobahn sei einfach eine Umfahrung, auf der sie schneller nach Wien gelangen“, so Helmut Kainz von der BIM.

In Zeiten von rasant gestiegenen Treibstoffpreisen wollen Politik und Baulobby die sog. Lobau-Autobahn, Teilstück einer Transitroute Danzig - Adria, mitten durch Siedlungsgebiet errichten. Ein signifikanter Anstieg von Atemwegserkrankungen gerade bei Kindern und eine rasante Zunahme von Allergien und Krebsfällen würde eine der Folgen sein, dies zeigen Studien in anderen durch Straßenverkehr schwer belasteten Regionen wie dem Inntal. Ebenso führt der Dauerlärm durch den Schwerverkehr und die Lüftungsgeneratoren bei Kindern zu Konzentrations- und Lernstörungen. Zu den Spätfolgen von Dauerlärm zählt u.a. eine sprunghafte Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

 „Wir haben leider nicht hunderttausende Euro zur Verfügung, um Informationsarbeit zu leisten. Also müssen wir dorthin gehen, wo wir mit den Betroffenen ins Gespräch kommen können“, so Jutta Matysek von der BI „Rettet die Lobau“. „Wir Wiener und Niederösterreicher sind gleichermaßen betroffen vom geplanten Autobahnprojekt. Es macht keinen Sinn, die Trasse und die Ablufttürme an der Landesgrenze ein paar Meter hin und her zu schieben. Dreck und Lärm würden sich über die gesamte Region verteilen. Diese Autobahn dient nicht den hier lebenden Menschen, sondern einzig dem Transit und der Baulobby.“


Rückfragehinweis:
** BürgerInitiative Marchfeld - Groß Enzersdorf (BIM):
Margit Huber; E-Mail: info@s1-bim.at; Telefon 0699 / 18 23 09 65
** Bürgerinitiative "Rettet die Lobau":
Jutta Matysek; E-Mail: jutta.matysek@gmx.at; Telefon 0676 / 95 39 779