Presseinformation

August 2005/1

 

 Hauptwindrichtung irrelevant
Schadstoffe aus dem geplanten S1-Lüfterturm werden unabhängig vom Standort die Gesundheit der Bevölkerung großräumig belasten

Groß Enzersdorf – Wo immer der im Zuge des S1-Baus geplante Entlüftungsturm auch stehen wird, dass die Gesundheit der Bevölkerung in einem weiten Umfeld schwerstens belastet wird, steht außer Frage.

Der von der ASFiNAG vorgesehene Entlüftungsturm des beinahe acht Kilometer langen Tunnels unter der Lobau ist auf den Plänen derzeit direkt am geplanten Tunnelausgang beim Groß Enzersdorfer Autokino zu finden. In der Groß Enzersdorfer Bevölkerung wurden daher in den letzten Monaten in einer von der ÖVP initiierten Unterschriftenaktion Stimmen gegen den Standort dieses riesigen Entlüftungsbauwerks (Querschnitt an der Basis 4 m, Höhe 30 m) gesammelt. Ziel der Unterschriftenaktion war die Verlegung des Turms um einige hundert Meter.

Eine Verlegung des Entlüftungsturms ist jedoch keine Lösung für das grundlegende Problem: Wo immer der Abgasturm auch stehen wird, es werden großräumig ungefiltert hohe Mengen an Schadstoffen ausgestoßen. Luftschadstoffe halten sich nicht an angedachte „Luftgrenzen“: Auch wenn der Turm so stehen sollte, dass Groß Enzersdorf nicht in der Hauptwindrichtung der Abgasfahne liegt, werden nicht alle Schadstoffe von einem Eindringen in den Groß Enzersdorfer Luftraum abgehalten – das wäre sehr naiv gedacht. Ebenso stellt sich die Frage, was bei Tiefdruckwetter passiert oder bei Regen? Hier spielt die Windrichtung überhaupt keine Rolle, hier lässt sich auch nicht mehr viel in große Höhen verblasen – und in solchen Fällen gelangen die Schadstoffe nicht nur über die Atemwege in den menschlichen Körper, sie werden auch verstärkt zur Belastung des Bodens und des Grundwassers. Auf solchem Boden lässt sich kein gesundes „Marchfelder Gemüse“ mehr anbauen.

Die BürgerInitiative Marchfeld – Groß Enzersdorf verwehrt sich massiv gegen ein Vorgehen nach dem Florianiprinzip: „Wir wollen den Entlüftungsturm nicht einfach zu den Nachbarn schieben. Wir treten gegen den Bau der S1 durch die Lobau ein. Die geplante Autobahn bringt nur eine verschwindend geringe Entlastung der Ost-West-Pendlerroute, zieht dafür aber enormen zusätzlichen Transitverkehr an. Somit würde unsere Region von einem naturnahen Erholungs- und Wohngebiet zu einer Transitroute mit all den bekannten Erscheinungen – Abgase, Feinstaub, Dauerlärm, schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen für die Bevölkerung und einem neuen Ortsbild aus Lagerhallen, Speditionen und dem Entlüftungsturm quasi als Wahrzeichen am Ortseingang. “

Rückfragehinweis:
Presse/Koordination:Margit Huber; E-Mail: info@s1-bim.at; Telefon 0699 /18 23 09 65