PRESSEINFORMATION
Juni 2005/1
Keine Transitschneise durch Nationalparkgemeinde
BürgerInitiative Marchfeld –
Groß Enzersdorf plädiert für regionale Verkehrslösungen
Groß Enzersdorf – Bereits über 600 Unterschriften gegen die geplante S1 entlang der Groß Enzersdorfer Stadtgrenze konnte die neu formierte überparteiliche und unabhängige „BürgerInitiative Marchfeld – Groß Enzersdorf“ mit Mitarbeiter/innen aus allen gesellschaftspolitischen Gruppierungen, kurz BIM, binnen kurzer Zeit sammeln. Nicht nur direkt betroffene Anrainer kündigen heftigen Widerstand gegen das geplante Großprojekt durch die Lobau an, sondern auch Groß Enzersdorfer Bürgerinnen und Bürger, die um ihre Lebensqualität in der Nationalparkgemeinde fürchten.
Mag.
Hannes Vogler und Mag. Albert Gebauer, die beiden gewählten Sprecher der
Bürgerinitiative, fordern statt
einer neuen europäischen Transitverbindung sinnvolle Straßen für die
Betroffenen und Pendler der Region, die zu einer Entlastung der starkbefahrenen
Durchzugsstraßen beitragen sowie den regionalen Ausbau der
öffentlichen Verkehrsmittel. Mit der S1 würde eine europäische
Nord-Süd-Transitschneise geschaffen, die zu einer exorbitanten Steigerung des
Verkehrs verbunden mit der dramatischen Verschlechterung der Lebensqualität in
den angrenzenden Gemeinden führen werde. Abgase, Feinstaub und Lärm von bis dahin
in Groß Enzersdorf nicht einmal ansatzweise vorhandenem Verkehr bringen nachweisliche Gesundheitsgefährdungen mit sich.
Keinesfalls kann also von einer Entlastung die Rede sein, sondern von zusätzlicher Belastung durch ein völlig neues
Verkehrsaufkommen.
Kritisiert
wird auch, dass die Studien der ASFiNAG von einer viel zu niedrigen Befahrungsquote
ausgehen und sich im Hinblick auf Lärm und Abgase ausschließlich auf die S1 beziehen.
Ausgeklammert aus den Berechnungen sind sämtliche durch die S1 zusätzlich
entstehenden Lärm- und Abgasquellen wie Zubringer- und Umfahrungsstraßen oder
eventuelle neue Betriebsansiedlungen – Lagerhallen, Speditionen etc. –, wie sie
entlang vergleichbarer Straßen zu finden sind. Mit den über 600 Unterschriften wird
die BürgerInitiative Marchfeld – Große Enzersdorf Parteienstellung in der noch
anstehenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einnehmen und Einspruch gegen die
geplante Trassenführung erheben.
Weiters stehen
bereits ein Gespräch
mit dem Groß Enzersdorfer Bürgermeister Rainer Hübl (SPÖ) und ein Treffen mit
den Gemeinderäten zum Thema S1 und deren Auswirkungen am Plan. „Die
BürgerInitiative Marchfeld – Groß Enzersdorf ist offen und gesprächsbereit
gegenüber allen Parteien, die zu einer Lösung der anstehenden Probleme
beitragen wollen“, betonen die beiden Sprecher. Die nächsten Schritte sind
gezielte und fundierte Aufklärung der Bevölkerung über das, was die geplante S1
mit sich bringen würde sowie eine Vernetzung mit Bürgerinitiativen und
Vereinigungen, die ähnliche Ziele verfolgen.
Rückfragehinweis:
Presse/Koordination:Margit Huber; E-Mail: info@s1-bim.at;
Telefon 0699 /18 23 09 65