PRESSEINFORMATION
    MÄRZ  2006/1
 „Skepsis, Ängste & viele
      offene Fragen überwiegen“
      500 besorgte BesucherInnen bei S1-Planungsausstellung in Essling 
Groß Enzersdorf/Essling – Lebhafte Diskussionen um den Sinn und die drohende Gefährdung von Gesundheit und Lebensqualität durch die Lobau-Autobahn kennzeichneten die Informationsveranstaltung der Asfinag.
Rund 500 Menschen aus Essling und Groß Enzersdorf fanden sich in der Mittelschule in der Simonsgasse am Freitag, 10.3., ein. Die Asfinag präsentierte dort die geplante Trassenführung der S1 von Schwechat bis Süßenbrunn, wie sie im Rahmen des Vorprojekts beim Ministerium einge-reicht ist. Im am stärksten durch die geplante S1 betroffenen Groß Enzersdorf veranstaltet die Asfinag trotz Ersuchen der BürgerInitiative Marchfeld - Groß Enzersdorf keine Präsentation.
In einer Umfrage vor Ort sprachen sich 63 % gegen den Bau der Autobahn aus (10% „egal“, 27 % „dafür“). Die größten Bedenken haben die - möglichen - AnrainerInnen der S1 in Punkto Lärm und Schadstoffe. Auch durch bauliche Maßnahmen wie Lärmschutzwände und Einhausungen würde nicht verhindert, dass mit der S1 eine erhebliche zusätzliche Lärmquelle in das durch Fluglärm ohnehin bereits stark lärmgeplagte Wohngebiet komme. Das Gebiet Groß Enzersdorf/ Essling ist schon länger als stark schadstoffbelastete Region aus-gewiesen. Der Schadstoffzuwachs durch diese Autobahn, besonders die Abluft aus dem 8,5 km langen Tunnel, die durch einen filterlosen Lüftungsturm beim Autokino ausgeblasen werden soll, würde die Gesundheitsgefährdung in diesem Gebiet noch massiv erhöhen.
Der Umweltmediziner Dr. Dipl.-Ing. Hans-Peter Hutter brachte die Problematik bei einer Informationsveranstaltung Ende Jänner in Groß Enzersdorf auf den Punkt: „Der Verkehrssektor ist aus medizinischer Sicht der Problembereich Nummer eins. Das Herzinfarktrisiko für Personen an stark befahrenen Straßen ist um 30 % höher, medizinische Folgen von Feinstaub, Schadstoffen und Lärm sind nicht nur wahrscheinlich, sondern schon lange nachweisbare Tatsache.“
Diese Bedenken teilen auch zahlreiche Bürgerinitiativen aus Wien und
  Niederösterreich (BürgerInitiative Marchfeld - Groß Enzersdorf,
  BI Rettet die Lobau, BI Nein zur Nordost- durchfahrung , die Bürgerinitiativen
  Marchegg/Breitesee, Deutsch-Wagram, Lassee/Schönfeld , BI Transitschneise
  Wien - Danke Nein!), mit ihrer gemeinsamen Erklärung in Essling:
„Laut österreichischem Generalverkehrsplan ist die Lobau-Autobahn
  kein Regionenring, sondern Teil des Südkorridors von Tschechien über
  Wien, Graz und Villach hinunter zur Adria. Zudem bildet die S1 die Verlängerung
  der TEN 25-Strecke, die in Danzig ihren Ausgangspunkt hat und über Katowice
  und Brünn nach Wien führt. Somit entsteht direkt vor unserer Haustür die Transitschneise
  von der Ostsee bis hinunter zur Adria.
  Was wir hier brauchen, sind Verkehrslösungen für Pendler in Ost-West-Richtung,
  aber ganz sicher keinen zusätzlichen Schwerverkehr! Wir fordern daher
  Ortsumfahrungen und den raschen Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel.
  Die Asfinag-Veranstaltung war reine Schönfärberei. Informationen werden
höchst einseitig präsentiert. Es kann nicht angehen, dass Transitverkehr über
die Gesundheit der Menschen gestellt wird!“
Rückfragehinweise:
  BürgerInitiative Marchfeld - Groß Enzersdorf
    (BIM):
        Presse/Koordination: Margit
    Huber; E-Mail: info@s1-bim.at; Telefon
    0699 /18 23 09 65
  Bürgerinitiative
        Rettet die Lobau :
     Stefan Wirius, E-Mail: natur-statt-beton@chello.at,
  Tel. 0699/10036278 
 Bürgerinitiative Nein zur Nordostdurchfahrung
    (BIGNOT) :
 
    Helmut Letofsky, E-Mail:  helmut.letofsky@bignot.at ,
  Tel. 0664/4021533
BIM-Marchegg/Breitensee (BIMM):
 
   Karin Chladek, E-Mail: bimm@wuk.at,
Tel. 0676/9426407
BIM-Deutsch-Wagram:
Hubert Allmer, E-Mail: 2232@gmx.at,
Tel: 0699/11313328
BIM-Lassee/Schönfeld:
  Michael Holzbauer, E-Mail: bimls@gmx.at,
Tel. 0664/8109534
Umweltorganisation VIRUS, WUK-Umweltbureau:
Wolfgang Rehm, E-Mail: virus.umweltbureau@wuk.at,
  Tel. 0699/12419913
Transitschneise Wien - Danke Nein!:
Edeltraud Anderl, E-Mail: ediandi@gmx.at,
Tel. 0676/7147355