PRESSEINFORMATION
MAI 2006/1

BIM lud zum Abgasturm-Essen
Hochbetrieb am Infostand der BürgerInitiative Marchfeld - Groß Enzersdorf (BIM)

Groß Enzersdorf – Ein Jahr intensives Engagement gegen den Bau der Lobau-Autobahn feierte die BürgerInitiative Marchfeld - Groß Enzersdorf (BIM) vergangenen Samstag, 20.5., am Frischemarkt von Groß Enzersdorf. Aufmerksamkeitsmagnet war der 2,50 Meter hohe (essbare) Abgasturm.

Um 10 Uhr wurde der Abgasturm „angeschnitten“ und jedem Marktbesucher sein persönliches Stück des Abluftturms zum Verspeisen angeboten. Der Lüftungsturm soll, wenn es nach den Planern der S1 geht, in Groß Enzersdorf beim Autokino stehen und die Schadstoffe des geplanten Tunnels unter der Lobau ausblasen.

Die BIM kämpft seit fast genau einem Jahr gegen die Lobau-Autobahn. Mit zehntausenden Flugblättern und mehreren überfüllten Diskussionsveranstaltungen informierte sie die Groß Enzersdorfer Bevölkerung - und auch deren Politiker. „Zu Beginn unserer Aktivitäten schlief die Gemeinde. Weder die künftig Betroffenen noch die Gemeindepolitiker hatten eine Vorstellung davon, was mit der S1 auf sie zukommen würde. Es herrschte Desinteresse und blindes Vertrauen in die Asfinag“, so BIM-Sprecher Mag. Hannes Vogler. „Es war nicht einmal bekannt, dass die sog. Lobau-Autobahn Teilstück einer internationalen Transitverbindung von Danzig bis hinunter zur Adria werden soll.“

Von Desinteresse ist mittlerweile keine Spur mehr. Der Informationsstand der BIM wurde am Samstag am Frischemarkt durchgehend belagert. Viele holten sich aktuelle Informationen, unterschrieben gegen die S1 und verspeisten dabei ein Stück des Abgasturms, der hier alle Gemüter erhitzt. „Aus den Projektunterlagen, die gerade im Gemeindeamt zur Einsicht aufliegen, geht hervor, dass über den Abluftturm nicht nur die Schadstoffe aus dem 8,5 Kilometer langen Tunnel entsorgt werden, sondern auch die Abgase aus dem Teil der Autobahn, die in geschlossener Bauweise in Richtung Raasdorf nach Norden weitergeführt wird. Die Groß Enzersdorfer und Esslinger bekommen somit Schadstoffe und Feinstaub aus zwei Richtungen geliefert“, so die BIM. Einen unglaublichen Lärmbelästigungsfaktor werde der Turm auch darstellen. Denn über zwei je 100 m2 große Ansaugöffnungen werde der Tunnel mit Frischluft versorgt. „Dauerlärm wie in einem Windkanal“, so der kurze Kommentar dazu.

Gegen Mittag war am Groß Enzersdorfer Hauptplatz vom Abgasturm nichts mehr zu sehen, er wurde einfach aufgegessen. Die BIM kündigt an, ihren Kampf gegen die Lobau-Autobahn weiter zu führen, auch wenn diese sich nicht so einfach weg essen lassen wird.


Rückfragehinweis:
Presse/Koordination:Margit Huber; E-Mail: info@s1-bim.at; Telefon 0699 /18 23 09 65