PRESSEINFORMATION
ORF Radio Wien: „Abrücken
von Siedlungsgebiet“
ASFiNAG will bei Essling noch weiter von
Siedlungsgebiet abrücken – und
zwar näher an das Siedlungsgebiet von Groß Enzersdorf
Groß Enzersdorf – Radio Wien meldete heute, 14. Juli 2005, die ASFiNAG tüftle noch an der Trassenführung der S1, bei Essling würde man jedoch versuchen, noch weiter vom Siedlungsgebiet abzurücken.
Aufhänger der Radiomeldung war die durch den geplanten Autobahnbau
notwendig gewordene Verlegung des Ausflugslokals Toni’s Inselgrill
auf einen Ersatzstandort. Mehr oder weniger nebenbei eingeflochten wurden
in der Meldung die Informationen, die die Lebensqualität aller in dieser
Region ansäßigen Menschen nachhaltig beeinträchtigen: Es
werde versucht, die Trasse der geplanten S1 so weit als möglich von
Essling abzurücken. „Einig sei man sich bereits über den
Standort des 25 bis 30 Meter hohen Abluftschlots“ direkt neben dem
Groß Enzersdorfer Autokino, über den die Abgase aus dem rund sieben
Kilometer langen, vierspurigen Tunnel „entsorgt“ werden. Die
BürgerInitiative Marchfeld – Groß Enzersdorf (kurz BIM)
verwehrt sich massiv gegen die ORF-Falschmeldung, dass über den geplanten
Abluftschacht Einigkeit bestünde. Das Gegenteil ist der Fall.
Hört man die Meldung müsste man daraus schließen, östlich
von Essling liege unbewohntes Gebiet, durch das die Autobahn künftig
führen würde. Dem ist aber nicht so. Es gibt nur einen schmalen
Grünstreifen zwischen Essling und Groß Enzersdorf. Im Anschluss
daran ist dicht bebautes und nach wie vor wachsendes Siedlungsgebiet mit
vorwiegend Einfamilienhäusern und einer örtlichen Infrastruktur
wie Kindergarten, Volksschule etc. Mit jedem Meter, den die S1 weiter von
Essling abrückt, nähert sie sich noch weiter dem Groß Enzersdorfer
Wohngebiet. Deshalb fordert die BürgerInitiative Marchfeld – Groß Enzersdorf
eine andere Verkehrslösung für die Region: Die BIM plädiert
für regionale Ortsumfahrungen, einen Ausbau der Öffis und ist gegen
jede Variante der geplanten S1, die das Pendlerproblem Richtung Wien nicht
lösen kann – weil die S1 in Nord-Süd-Richtung verlaufen würde,
der überwiegende Teil der Pendlerströme aber in Ost-West-Richtung – und
die zudem bisher nicht vorhandenen Transitverkehr in die Region holen würde.
Zudem fordert die BIM ein Ende der rücksichtslosen Planungen, eine Autobahn
in ein Nadelöhr zwischen zwei Siedlungsgebieten zu pressen. „Hier
werden die Fehler, die bei der Inntalautobahn gemacht wurden, wiederholt,
wenn nicht gar übertroffen“, so Mag. Albert Gebauer, einer der
Sprecher der Bürgerinitiative.
Der mit dem Bau der S1 notwendigerweise verbundene Abluftschlot beim Groß Enzersdorfer
Autokino wäre noch eine erhebliche zusätzliche Belastung zur Lärm-
und Schadstoffbelastung, die ohnehin immer mit einer Autobahn einhergeht.
Notwendig würde dieser, weil im Bereich der Lobau keine oberirdischen
Entlüftungsschächte errichtet werden dürfen, somit muss die
gesamte Abluft am Ende des Tunnels entsorgt werden. Der Abluftschlot würde,
egal ob sein Standort um einige 100 Meter von Groß Enzersdorf abrücken
sollte, die Feinstaub- und Schadstoffbelastung der gesamten Kleinregion potenzieren.
Von Einigkeit bezüglich des Abluftschlotes kann jedenfalls keine Rede
sein.
Die BürgerInitiative Marchfeld – Groß Enzersdorf findet
es als empörend, wie hier vom ORF Pläne als Tatsachen präsentiert
werden, über die Einigkeit bestünde – und das vor jeglicher
Umweltverträglichkeitsprüfung.
Rückfragehinweis:
Presse/Koordination: Margit Huber; E-Mail: info@s1-bim.at;
Telefon 0699 /18 23 09 65