PRESSEINFORMATION
SEPTEMBER 2005/2

Tod der Lebensqualität
Bürgerinitiativen aus Niederösterreich und Wien kämpfen gemeinsam gegen den Bau der S1 durch die Lobau

Groß Enzersdorf – Jede Menge unübersehbare weiße Kreuze werden demnächst entlang der Ortseinfahrt von Groß Enzersdorf daran erinnern, dass mit der geplanten Transitautobahn entlang der Stadtgrenze die Lebensqualität der Anrainer in einem weiten Umkreis bedroht ist.

Bei einer von der BürgerInitiative Marchfeld – Groß Enzersdorf, kurz BIM, initiierten Aktion werden am Freitag, 23. September 2005, ab 15 Uhr, jede Menge weiße Kreuze genau dort in den Boden geschlagen, wo die Trasse der geplanten S1 verlaufen soll. Die BIM will mit dieser Aktion darauf hinweisen, dass mit der projektierten Autobahn entlang der Landesgrenze zwischen Niederösterreich und Wien der Tod hier Einzug halten wird: der Tod der Natur, der Ruhe, der Gesundheit, des Landschaftsbildes, der ortsansässigen Betriebe – kurz: Der Tod genau der Lebensqualität, die bisher diese Kleinregion ausgezeichnet hat.

Breite Unterstützung erhält die BIM durch Bürgerinitiativen aus Wien und Niederösterreich wie die Initiativen „Nein zur NordostDURCHfahrung“ (BIGNOT), „Rettet die Lobau“ und anderen. Damit wollen die Initiatoren und Unterstützer der Aktion aufzeigen, dass Wiener und Niederösterreicher an einem Strang ziehen: „Wir lassen uns nicht mehr wie bisher oft versucht, gegeneinander ausspielen, indem die geplante internationale Transitschneise zwischen Wiener und Niederösterreichischem Gebiet hin- und her geschoben wird. Wir treten gemeinsam gegen jede Variante der S1 auf, weil sie die regionalen Verkehrsprobleme nicht lösen kann, dafür aber enormen zusätzlichen Verkehr in die gesamte Region bringt und unser aller Lebensqualität und Gesundheit massiv darunter leiden wird.“

Laut einer aktuellen Studie der EU-Kommission sterben in Österreich jährlich über 4.600 Menschen vorzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung. Die durchschnittliche Verkürzung der Lebenserwartung in der EU allein in Folge von Luftschadstoffen beträgt neun Monate. Die zulässigen Höchstgrenzen für Feinstaub werden regelmäßig weit über das zulässige Maß hinaus überschritten – auch und gerade am Stadtrand von Wien.   Mit der Aktion „Tod der Lebensqualität“ wollen die genannten Bürgerinitiativen ein gemein-sames Zeichen in Richtung der verantwortlichen Politiker setzen, dass es höchst an der Zeit ist für ein grundlegendes Umdenken in der Verkehrspolitik: „Der inflationäre Bau neuer hochrangiger Straßen geht massiv zu Lasten der BürgerInnen und ihrer Gesundheit. In dieser Politik sehen wir keine Zukunft. Wir laden alle ein, dies auch durch ihre Teilnahme an dieser Aktion zu unterstreichen.“

Rückfragehinweis Presse/Koordination:
BIM: Margit Huber; E-Mail: info@s1-bim.at; Telefon 0699 /18 23 09 65
BIGNOT: Helmut Letofsky; E-Mail: office@bignot.at, Tel.: 0664 / 402 15 33
Rettet die Lobau: Jutta Matysek; E-Mail: natur-statt-beton@chello.at; Tel. 0676 / 953 97 79
Lena – Lebensraum.Nachhaltig.Aktiv: Karin Kuna; E-Mail: karin.kuna@lena-net.org ; Tel. 0650 / 73 88888