PRESSEINFORMATION
SEPTEMBER 2005/3

Bedrohte Lebensqualität
Gemeinsame Aktion von Bürgerinitiativen aus Niederösterreich und Wien für ein Umdenken in der Verkehrspolitik

Groß Enzersdorf – Ein Wald aus weißen Kreuzen kennzeichnet derzeit die Ortseinfahrt von Groß Enzersdorf dort, wo die Trasse der geplanten Transitautobahn S1 projektiert ist. Gedacht wird damit dem drohenden Entschwinden der Lebensqualität, sollte die S1 tatsächlich hier gebaut werden.

Die BürgerInitiative Marchfeld – Groß Enzersdorf, kurz BIM, setzte am 23. September gemeinsam mit Bürgerinitiativen aus Wien und Niederösterreich („Nein zur NordostDURCHfahrung“, „Rettet die Lobau“, „Lena – Lebensraum.Nachhaltig.Aktiv“, „Transitschneise Wien – Danke Nein!“) mit dem Aufstellen von über 180 großen, weißen Holzkreuzen ein deutliches Zeichen: „Wir lassen uns nicht mehr wie bisher oft versucht, gegeneinander ausspielen, indem die geplante internationale Transitschneise zwischen Wiener und Niederösterreichischem Gebiet hin- und her geschoben wird. Wir treten gemeinsam gegen jede Variante der S1 auf, weil sie die regionalen Verkehrsprobleme nicht lösen kann, dafür aber enormen zusätzlichen Verkehr in die gesamte Region bringt und unser aller Lebensqualität und Gesundheit massiv darunter leiden wird.“

Neben AktivistInnen der Bürgerinitiativen kamen auch zukünftige AnrainerInnen der geplanten Transit-schneise und folgten der Einladung der Veranstalter, ihre ganz persönlichen Ängste und Befürchtungen im Zusammenhang mit dem Leben an einer Autobahn auf große Kartons zu schreiben oder zu zeichnen. „Building new motorways aganist traffic is like bombing for peace“, steht hier zu lesen oder auch “Verschwendung von Volksvermögen”.

Der um diese Uhrzeit an einem Freitag Nachmittag übliche Stau aus Wien in Richtung Groß Enzersdorf ermöglichte vielen AutofahrerInnen einen ausgiebigen Blick auf die Aktion. Die Reaktionen waren erwartungsgemäß vielfältig und reichten von Drohgebärden bis zum Applaus. Mag. Hannes Vogler von der BIM meint dazu: „Den Stinkefinger-Zeigern sei hier nochmals in aller Deutlichkeit gesagt: Das Projekt S1, das in Nord-Süd-Richtung geplant ist, wird nichts, aber auch gar nichts, am Ost-West-Stau von Wien über Aspern und Essling nach Groß Enzersdorf ändern. Für die vielen Pendler, die tagtäglich in diesem Stau Zeit absitzen, sind Ortsumfahrungen und bequeme und schnelle Öffis erforderlich, um den täglichen Weg zur Arbeit zu verkürzen. Die geplante S1 bringt nur zusätzlichen Verkehr in die Region, vor allem Schwerverkehr.“

Die Aktion „Tod der Lebensqualität“ soll   laut Veranstalter ein gemeinsames Zeichen in Richtung der verantwortlichen   Politiker sein, dass es höchste Zeit ist für ein grundlegendes Umdenken in der Verkehrspolitik: „Der inflationäre Bau neuer hochrangiger Straßen geht massiv zu Lasten der BürgerInnen und ihrer Gesundheit. In dieser Politik sehen wir keine Zukunft für uns und unsere Kinder.“

Rückfragehinweis:
Presse/Koordination: Margit Huber; E-Mail: info@s1-bim.at; Telefon 0699 /18 23 09 65