Lobau-AktivistInnen beleben Rauhnachtstraditionen
Lobauer Frühling

Mit der Aktion „Lobauer Frühling“ rund um den Dreikönigstag lassen Lobau-AktivistInnen alte Rauhnachtstraditionen auch in Wien aufleben.

Im klimabedingten Vorfrühling starten die ersten Lobau-Aktivitäten im Jahr 2007. Als „Lobauer Frühling“ ziehen Lobau-AktivistInnen über öffentliche Plätze Wiens. Eine humorvolle Mischung aus Chorgesang und Musikkabarett in der Tradition des „Anklöpfelns“ thematisiert dabei Fragen der Verkehrspolitik und der Umweltzerstörung. Die Aktion am Dreikönigswochenende fand am Montag dem 8. Jänner 2007 um 10 Uhr am Rathausplatz ihren Abschluss.

„Lobauer Frühling“, eine Eigeninitiative ehemaliger Lobau-BewohnerInnen, die in Sachen Lobauautobahn zum Glück nicht lockerlassen wollen. Rund 15 Sängerinnen und Sänger griffen alte Rauhnachtstraditionen auf und verschafften sich als Lobau-Hirten kostümiert mit Anklöpflerliedern Gehör. „Seit Jahrhunderten gibt es eng verknüpft mit den Sternsingertraditionen den besonders in Westösterreich traditionsreichen Brauch des Anklöpfelns und Ansingens. In den Rauhnächten ziehen als Hirten verkleidete Gesellen von Haus zu Haus. Sie bringen Glückwünsche und singen lustige, besinnliche und kritische Lieder“, erklärt „Ober-Anklöpfler“ Stefan Pabst den Hintergrund dieser Aktion. „In diesem Konzept verbindet sich Tradition mit Realität. Die Wahl der unzeitgemäßen Gesangsform ist eine zusätzliche Herausforderung der Informationsgesellschaft.“ so Pabst. Diese Aktion zeigt einmal mehr, dass es sich bei den Lobau-Bewohnern nicht um asoziale Berufsdemonstranten handelt, sondern um bodenständige BürgerInnen Österreichs die mit den österreichischen Traditionen vertraut sind.

Im Vorfeld des kommenden runden Tisches betrachten wir die Aktion mit Wohlwollen: Aktionen wie diese Eigeninitiative des „Lobauer Frühling“ verdienen unsere Unterstützung. Schließlich ist durch die täuschende Inseratenkampagnen der Stadt Wien ein völlig verzerrtes Bild von der Lobauautobahn und von den Notwendigkeiten der Klima- und Verkehrspolitik entstanden, das in mühevoller Kleinarbeit nun wieder ausgeräumt werden muss. Dazu ist uns jede friedliche Aktion recht. Besonders, wenn es sich - wie in diesem Fall - um eine so nette, mit traditionellem Hintergrund handelt. Sicherlich eine Bereicherung für Wien.

Wie so oft in der Vergangenheit, beweist auch diese Aktion, dass verschieden Gruppen durch verschiedene Aktionen an einem Ziel arbeiten, nämlich konstruktive Gespräche im Rahmen des runden Tisches und in der Folge dann bei der Verkehrskonferenz für den Nordosten Österreichs zu führen.

Hier die Lieder, die beim Anklöpfeln gesungen wurden.

 

Lobau-AktivistInnen beim "Anklöpfeln"


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