Rückschau:
„Aufklärungsarbeit bei den „Naturfreunden“


Am Sonntag, 17. September 2006, haben die Naturfreunde im Nationalparkcamp Groß Enzersdorf „10 Jahre Nationalpark Donauauen“ gefeiert und luden dazu auch in einigen großen Tageszeitungen ein.
In den Wochen zuvor war der Tunnel unter der Lobau in die Schlagzeilen geraten - zu teuer, unleistbar für die bankrotte Asfinag (siehe z.B. 1.9.2006, Der Standard; 7.9.2006, Österreich).
Die Naturfreunde mit ihrem Vorsitzenden, dem Wiener Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker, zeigten sich besorgt und kündigten an, bei der Feier am 17.9. Unterschriften für den Bau des Lobau-Tunnels zu sammeln.

Sie haben richtig gelesen: Wiens Verkehrsstadtrat ist Vorsitzender der Naturfreunde und die „Naturfreunde“ sammeln keine Unterschriften gegen den Bau der Autobahn, sie wollen lediglich einen Tunnel.
Die Liebe zur Natur endet für die deklarierten Naturfreunde offenbar am Ende des Nationalparks.

Zitat aus der Unterschriftenliste, die bei der Naturfreunde-Feier auflag:
 „Wir Wiener Naturfreunde haben mit unserem Ehrenvorsitzenden, Bürgermeister Dr. Michael Häupl, den Nationalpark Lobau ins Leben gerufen. Wir setzen uns auch jetzt hundertprozentig für den Schutz des Nationalparks ein. Wir verstehen aber auch, dass die Mobilitätsbedürfnisse der Wiener Bevölkerung nördlich der Donau - immerhin so viele Menschen wie in Graz - nicht von den „Öffis“ alleine bewältigt werden können. Wir fordern, dass die neue Umfahrungsstrasse auf jeden Fall unter der Donau und unter dem Nationalpark verläuft, damit der Nationalpark Lobau geschützt bleibt. Sollten dabei Probebohrungen für den Tunnel notwendig sein, dann muss dies unter strengster Aufsicht der Wiener Naturschutzbehörde erfolgen. Jedenfalls dürfen keinerlei Baumaßnahmen und Entlüftungsanlagen im Nationalpark Lobau errichtet werden.“
Vielen war erst beim zweiten Durchlesen und nach unseren Hinweisen klar, dass hier im Namen der Naturfreunde-Organisation Unterschriften für die S1 gesammelt werden.

Einige Tatsachen werden hier zudem falsch dargestellt:

Auch die BIM war mit Unterschriftenlisten und Flugblättern vor Ort. Bei uns konnten wahre Naturfreunde gegen den Bau der Lobau-Autobahn unterschreiben. Viele haben diese Gelegenheit auch genutzt und zeigten sich gelinde gesagt irritiert, über die Unterschriften-Aktion der Naturfreunde.

Übrigens: In den vielen Festreden, die geschwungen wurden, gab es kein einziges „Nein“ zur Lobau-Autobahn.















Dr. Gerhard Heilingbrunner, Präsident Umweltdachverband


Dipl.-Ing. Rudolf Schicker, Wiener Verkehrsstadtrat und Vorsitzender der Naturfreunde











Rede von DI Gottfried Haubenberger, Forstverwaltung Lobau




Siehe dazu auch die Presseaussendung der Bürgerinitiative "Rettet die Lobau - Natur statt Beton"