Aufruf gegen die Gehirnwäsche-Kampagne zur S1 Liebe MitstreiterInnen für eine lebenswerte Umwelt und gegen die S1! Derzeit scheint eine überaus subtile, groß angelegte Kampagne für die S1 bzw. für den Lobau-Tunnel im Gange zu sein. Wer dahinter steckt, lässt sich erahnen - siehe Inserat im Wiener Bezirksjournal ("Die Stadt Wien informiert"). In sehr vielen Zeitungen erscheinen derzeit bezahlte Anzeigen, in denen die „umweltschonende Bauweise“ der S1 (Tunnel) gepriesen wird. Natürlich ist immer nur von „Umfahrung“ die Rede, nicht von Transitautobahn. Von „allen“ Fakten ist die Rede, aber die sog. Fakten werden äußerst einseitig und unvollständig präsentiert. Der Lobau-Tunnel wird gepriesen als technisches Wunderwerk, die Wahrheit ist: Es gibt keine Notausstiege nach oben, keine Filter für die Entlüftung. Vom „letzten Lückenschluss“ ist die Rede, auch das ist nicht richtig, denn auch auf den Abschnitten zwischen Korneuburg und Eibesbrunn bzw. Eibesbrunn - Süßenbrunn wurde noch nicht mit dem Bau begonnen! Nördlich der Donau ist bisher noch kein einziger Kilometer „Umfahrungsring“ gebaut worden! Die Lobau-Autobahn ist zudem nicht die „einzige Variante“, es gibt die wesentlich bessere Variante: Keine Transitschneise, die nur der Transportlobby dient, die zu Lasten von Gesundheit der Bevölkerung und zu Lasten der Umwelt geht und ebenso zu Lasten der Nahversorgung. Der Nationalpark ist nicht so völlig geschützt, wie uns verkauft werden soll: Nicht vor den Abgasen die (ungefiltert) von Groß Enzersdorf in die Au geblasen werden. Und welche Auswirkungen der Bau eines Tunnels auf die Grundwasserströme der Lobau (und des umliegenden Gebietes mit unzähligen Hausbrunnen!!) wirklich für Auswirkungen haben wird, ist höchst ungewiss. Es kann beim Vortrieb des Tunnels auch zu Einbrüchen kommen, die sich bis an die Oberfläche und damit auf den Nationalpark auswirken. Von wegen „unten durchgegraben, damit nichts passiert“. Die versprochene Verkehrsentlastung ist ein Märchen. Diese Transitautobahn wird internationalen Schwerverkehr anziehen, der bislang nicht in dieser Region anzutreffen war. Das vorherrschende Ost-West-Pendlerproblem bleibt nach wie vor ungelöst. Wien braucht diese sog. „Umfahrung“ nicht, sondern Maßnahmen,
die (unter anderem) den Verkehrszuwachs einbremsen und gute Öffis
ins Umland für Pendler. In den Inseraten ist schon von der „Umweltverträglichkeit“ des Projektes die Rede. Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) steht aber noch aus. Allein daran ist schon erkennbar, dass die UVP ein reines Politikum ist und die sog. Umweltverträglichkeit anscheinend schon längst vor dem Verfahren mit den sog. „unabhängigen“ Experten beschlossene Sache zu sein scheint. Und eins darf auch nicht vergessen werden: Diese Transitschneise wird mitten durch Siedlungsgebiet geplant - direkt vorbei an Einfamilienhäusern, Wohnblocks und Kindergärten mit einem Abgasturm aus dem ungefiltert die Abgase von 8,5 km Tunnel ausgeblasen werden sollen. Oktober: 26. Oktober: 30. Oktober: 4. November: 15. November: Und die Lügenkampagne geht auch in anderen Medien immer noch weiter - um unser Steuergeld! Z.B. in „Heute“ am 3.11.2006 und am 7.11.2006 23. November: Und ein unschönes Detail am Rande: In den angeführten Österreich-Ausgaben sind die Inserate nicht einmal als „Bezahlte Anzeigen“ bzw. Werbung gekennzeichnet! Dezember 2006: Am 11.
Dezember in „Wien Heute“ steht in einer als Artikel
aufgemachten bezahlten Einschaltung, der sog. Regionenring diene „primär
dem Nahverkehr“ und die Tangente sei ja ohnehin überlastet.
Nun, sogar die Asfinag gibt zu, dass die S1 die Tangente nur einmalig
um 5 % entlasten würde! Begleitet wird diese Anzeigenkampagne von vielen Artikeln wie z.B. diesen: Vom Projektbeschluss bis zur Fertigstellung sechs Jahre. Kampagne der Wiener Naturfreunde: oder Beiträgen in den Magazinen der Autofahrer-Clubs, z.B. im Arbö-Magazin „Freie Fahrt“ WIR RUFEN NUN AUF: Schreibt/Schreiben Sie Leserbriefe
an alle Zeitungen, in denen diese Inserate zu finden sind z.B. Fragt/Fragen Sie nach, wer all diese Anzeigen finanziert - aus
welchem Budget wird das bezahlt, wer ist der Auftraggeber? Schreibt/Schreiben Sie Leserbriefe
an alle Zeitungen und tragen Sie so dazu bei, dass die Medien objektiv
und umfassend zum Thema berichten. Schreibt
eure/schreiben Sie Ihre Bedenken, Ängste im Zusammenhang mit der
Lobau-Autobahn, weisen Sie darauf hin, dass bisher zu diesem Thema
viele falsche und einseitige Darstellungen über die Medien transportiert
werden (Stichworte "Regionenring", "Umfahrung", "Unberührtheit
des Nationalparks" etc.). Wir können uns keine teuren Inseratenkampagnen leisten, sondern sind auf die Initiative jedes Einzelnen angewiesen. Daher: Bitte schreibt/schreiben
Sie unermüdlich Leserbriefe
(ein Brief kann ja auch an alle anderen Zeitungen gehen) und Anfragen,
möglichst noch bevor die Probebohrungen für den Lobau-Tunnel
beginnen!! |